Rezension
Der Gitarrist, Komponist und spätere Tropicália-Produzent mag außerhalb Brasiliens nicht ganz so populär sein wie die Kollegen Jobim oder Gilberto, doch sein Beitrag zur Bossa Nova ist nicht geringer. Seine Band war in den späten 50ern eine der ersten, die Bossa spielten – bevor es den Begriff überhaupt gab. Er begleitete in den Folgejahren so ziemlich alle brasilianischen Sängerinnen und Sänger von Rang und Namen, mit „O Barquinho“ schrieb er einen der größten frühen Hits der Gattung. Sein erstes eigenes Album nahm er erst 1963 auf. Dessen ursprüngliche zwölf Tracks – eigene wie Hits von Kollegen – passen tatsächlich gut auf eine LP-Seite, weswegen die zweite dieser erst zweiten Vinylausgabe außerhalb Brasiliens (1994 gab es eine japanische Edition) weitere zwölf Bonustracks aus derselben Ära enthält. Pianist bei allen 24 Aufnahmen ist übrigens der junge Eumir Deodato! (1963/2024)