Rezension
Die Band, die ihr Debüt veröffentlichte, als der Brit Pop-Boom schon Schnee von gestern war, war inzwischen eine der erfolgreichsten Britanniens – und, keine Selbstverständlichkeit, eine der besten. Wobei es dem Trio abermals gelang, sich noch weiter zu perfektionieren. Allerfeinstes Pop/Rock-Songwriting, absolut Arenen-tauglich, aber frei von jeder Selbstinszenierung – eigentlich ein Widerspruch in sich. Aber offenbar hat diese Band wirklich kein Ego, Sänger Gary Lightbody ist der normalste Typ der Welt und läßt Coldplays Chris Martin wie eine Hollywood-Diva aussehen – das einzig Aufregende an Snow Patrol ist die Musik selbst, und glücklicherweise gab und gibt es eine Menge Leute, die das zu schätzen wissen. „A Hundred Million Suns“ ist somit nicht mehr und nicht weniger als ein Beispiel dafür, wie ein britisches Pop-Album Ende der 2000er klingen kann – im Optimalfall! Gilt übrigens gleichermaßen für den Sound, zu verantworten wie schon bei den beiden Vorgänger-LPs von Produzent Jacknife Lee. (2008/2019)