Rezension
Noch immer wird die Band um Rick Witter gerne unter Brit Pop absortiert, was ein großes Mißverständnis ist. Die ersten beiden Alben erschienen zwar auf dem Höhepunkt des Booms und wurden von Presse und Publikum entsprechend als Teil davon wahrgenommen, aber eigentlich hatte das Quartett aus York mit seinem euphorisierenden Alternative Rock gar nichts damit zu tun. Vielleicht gelang es ihnen anno 2017 mit „Instant Pleasures“ (16 Jahre nach dem letzten Studioalbum!) genau deswegen, so mühelos an frühere Erfolge anzuknüpfen: Sie waren an jenes 90er-Phänomen nicht gebunden, standen eigentlich den lauten Gitarrenbands der frühen 2000er näher, denen sie sozusagen den Boden bereitet hatten (bemerkenswerterweise hat Peter Doherty nun auf dem Albumcloser „The Throwaways“ einen Gastauftritt!). Aber letztlich ist diese Art von Rock’n’Roll eben zeitlos. Und sie begeistert immer noch. 30 Jahre nach dem Debüt hat diese Band nichts an Energie verloren. (2024)