Rezension
Als Alice Coltranes Solo-Debüt Ende 1968 erschien, waren die Kritiken eher lauwarm; da es ihrem verstorbenen Ehemann gewidmet war, gab es sogar Stimmen, die behaupteten, es würde seinem Andenken nicht gerecht werden (was schon einigermaßen verletzend ist). Natürlich hat sich diese Ansicht längst gewandelt: Das größtenteils im Trio mit Jimmy Garrison am Bass und Rashied Ali am Schlagzeug eingespielte Album zeigt überdeutlich nicht nur ihre Fähigkeiten als Musikerin, sondern auch als Komponistin; ihr Jazz-Konzept ist so originär wie visionär und dem Andenken John Coltranes so würdig wie nur irgendetwas, was in dieser Zeit aufgenommen wurde! Eines der großen Debütalben des Avantgarde-Jazz. (1968/2024)