Rezension
Mit dem schlicht „Long Player“ betitelten zweiten Album nach der Umbesetzung (Frontmann Steve Marriott war ausgestiegen, die Rumpf-Band suchte und fand Ersatz in Ron Wood und Über-Sänger Rod Stewart, beide von der Jeff Beck Group) strichen die Small Faces das erste Wort aus ihrem Namen und wurden zu der definitiven Party-Band der Ära. Das stellare Rock-Niveau des „Long Player“ wurde auf dem gleich im Anschluß aufgenommenen „A Nod…“ spielend gehalten! Der Leadsänger war mit seinem in den wenigen Monaten dazwischen erschienenen dritten Soloalbum „Every Picture Tells A Story“ und der darin enthaltenen Single „Maggie May“ zwischenzeitlich zum Superstar geworden, woran die Band schließlich auch zerbrechen sollte. Hier aber ist das Ensemble noch intakt und war eine der besten Let-The-Good-Times-Roll-Rockbands aller Zeiten, fegt durch einen Kracher nach dem anderen (besonders Ronnie Lane brilliert als Songwriter, doch auch die Stewart/Wood-Beiträge haben durchweg Klasse) und macht sich selbst einen Klassiker wie Chuck Berrys „Memphis“ so frech wie souverän zu eigen. Die Punks, die wenige Jahre später gegen den immer monströser werdenden Rock zu Felde zogen, haben von dieser Platte viel gelernt: Mehr Rock’n’Roll-Essenz ist kaum möglich. (1971/2018)