Rezension
Wäre dieses fabelhafte Debütalbum um 1980 erschienen, man würde diese Band in einem Atemzug mit den Soft Boys, den Go-Betweens, den Sisters Of Mercy nennen, wenn nicht gar mit The Smiths oder The Cure. Allerdings hätte es die Band aus dem australischen Adelaide damals schwerer gehabt, denn die Leadsängerin Romy Vager ist transsexuell (wenigstens diesbezüglich hat sich ja in den vergangenen Jahrzehnten einiges zum Besseren entwickelt). Die Information ist auch nur insofern relevan, als daß man über die Diskrepanz zwischen Stimme und Erscheinung zunächst irritiert sein mag. Ansonsten spricht die Musik des Quartetts vollkommen für sich selbst: Überragendes Songwriting (der Titelsong und „Vincent Van Gogh“ als primi inter pares!), eine Stimme von überwältigender Ausstrahlung, eine dieser silbrigen Leadgitarren (gespielt ebenfalls von Vager), die den Sound jener Ära so wunderbar geprägt hatten und eine rhythmische Basis, die nicht selten an The Velvet Underground denken läßt. Dieses Album, die Band ist in der Lage, ein ganzes Gattungs-Revival loszutreten: Wer es hört, den wird es nach mehr verlangen. Den bereits reichlich vorhandenen euphorischen Kritiken schließen wir uns vorbehaltlos an. (2018)