Rezension
Über ein Vierteljahrhundert nach ihrem Debüt stehen Andi Toma und Jan St. Werner immer noch in der ersten Reihe der Avantgarde der elektronischen Musik. Das betrifft nicht nur den musikalischen Ideenreichtum, sondern auch den Einsatz der Mittel, in diesem Fall: Künstliche Intelligenz (KI), das Albumtitel-Kürzel steht für „Anarchic Artificial Intelligence“. Der sprachliche Anteil des Albums etwa besteht ausschließlich aus einer KI-Anwendung, die mit der Stimme des Autors und Kulturwissenschaftlers Louis Chude-Sukei gespeist wurde. Was alles passieren kann, wenn man die KI ganz oder teilweise sich selbst überläßt, mag je nach Perspektive beängstigend sein oder faszinierend; die Ausblicke, die Toma und St. Werner hier geben, sind auf jeden Fall letzteres: Derart spannende und abwechslungsreiche, im besten Sinne höchst unterhaltsame Elektronika hat man schon länger nicht gehört. State of the art, und keine Sekunde zu lang! (2021)