Wer Originalaufnahmen aus der Frühzeit des Jazz kennt, dem wird das Anarchische, das „Underground-Element“ jener Musik kaum entgangen sein. Den Holländern um Sänger Tom Janssen gelingt es auf ihrem zweiten Album fast noch besser als auf dem Debüt, an die Authentizität jener Dokumente anzuknüpfen. Der eröffnende Titelsong ist gleich mal ein Inferno, und auch, wenn unter den folgenden Nummern auch durchaus ruhigere zu finden sind, so kann man auch in jenen unter der Oberfläche die gefährlichen Vibrationen spüren. Wer auf Spurensuche geht, wird zwischen Polka und Punk mancherlei finden, die Band (die ihre Musik selbst „Rag’n’Roll“ nennt, siehe Titel des Debüts) hat eine Menge Spaß dabei, die verschiedensten Stile und Gattungen zu kreuzen. Am besten läßt man sich von ihrer Spielfreude aber einfach überrollen. (2021)