Rezension
Anno 2009 veröffentlichten die Südafrikaner ein Debütalbum, das die mitreißende Explosivität der frühen Stones oder des jungen Elvis‘ gleichzeitig mit den afrikanischen Wurzeln des Rock’n’Roll und mit avantgardistischem Anspruch kurzschloß. „After Robots“ war dabei ebenso unmittelbar eingängig wie hochkomplex, die (dabei kochend groovende) Rhythmik allein war mit europäischen Ohren kaum zu entschlüsseln. Die internationale Kritik überschlug sich (zu Recht), aber trotz zweier Jahre nun weltweiter Konzerte blieben die Früchte dieser Meisterleistung aus; die Band war desillusioniert und pausierte etliche Jahre. Als dann doch ein zweites Album fertig war, entwendeten Einbrecher aus ihrem Studio nicht nur den größten Teil des Equipments, sondern auch sämtliche Aufnahmen, was den Nachfolger abermals erheblich verzögerte. Nun ist er da, und er erfüllt durchaus und mindestens das Versprechen des Debüts – nur anders, als vielleicht erwartet. Die Musik fließt zumeist sehr viel entspannter, wiewohl die Grooves nach wie vor zwingend sind. Was gleichgeblieben ist, ist die stupende Gleichzeitigkeit von Eingängigkeit und Anspruch – und eine Verschmelzung afrikanischer, amerikanischer und europäischer (Kraut!) Rock-Spielarten, wie man sie kaum für möglich hält. In den Kritiken vor zwölf Jahren wurde die Band gerne als eine der derzeit besten des Planeten bezeichnet, was sicherlich stimmte. Sie sind es auch heute noch. (2021)