Rezension

Dem zweiten und für drei Jahrzehnte letzten Album der Proto-Punks fehlte zwar die Über-Single, wie sie das Debüt aufzuweisen hatte, auch war es wesentlich weniger erfolgreich und erfuhr nur wenige Wiederauflagen. Zu unterschätzen ist es freilich nicht. Denn die mehreren Monate ununterbrochenen Auftretens zwischen den beiden Küsten des Kontinents im Zuge des “96 Tears”-Erfolgs machten sich bemerkbar: Die Band klingt deutlich tighter, Frank Rodriguez’ minimalistische Markenzeichen-Orgel ergänzt sich perfekt mit den Gitarren von Larry Borjas und Bobby Balderrama, die Backing Vocals sitzen perfekt und Rudy “?” Martinez gibt den Soul-Shouter so souverän wie den sanften Crooner. Wäre ihr Label Cameo damals (aufgrund schwerer Mauscheleien der Betreiber) nicht staatlich verordnet geschlossen worden (ein Jahr später kaufte der berüchtigte Allen Klein sämtliche Rechte und gab den Künstlern niemals etwas zurück) und die Band damit bankrott gewesen, hätte das wohl noch eine durchaus interessante Diskographie werden können… (1967/2022)