Von allen großen Sängerinnen des britischen Folk-Revivals ist Shirley Collins diejenige, die an den Wurzeln am nächsten dran war. Authentizität ist das Stichwort; darum war es ihr schon gegangen, als sie vor ihrer eigenen Karriere mit Alan Lomax in den USA Field Recordings sammelte, um die einmalige gewachsene Tradition dortiger Folk Music vor dem Untergang zu bewahren. Zurück in der Heimat untersuchte sie das dortige Liedgut und ging dabei bis in die Renaissance zurück. Auch die Songs auf diesem 1974er Album, das zu ihren schönsten zählt, haben zum Teil etliche Jahrhunderte auf dem Buckel. Die zeitgerechten, sparsamen Arrangements stammen von Collins‘ früh verstorbener Schwester Dolly (die auch eine altertümliche Orgel spielt): Fiedel und Concertina, viel mehr ist’s selten. Viele Passagen sind a capella (der himmlische Titelsong zur Gänze) – und Collins‘ Stimme benötigt auch in der Tat keine instrumentale Unterstützung… – Ausgezeichnetes Mastering mit viel Dynamik und Raum! (1974/2009)