Randy Weston

African Cookbook

Label/AN:  Pure Pleasure / Atlantic, PPANSD1609
Format:  LP 180g

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Rezension

Daß der Pianist sich nie fest an ein Label binden wollte, machte sein Leben nicht leichter. Für dieses unglaubliche Album etwa hatte er 1964 keine Plattenfirma gefunden; er brachte es dann auf seinem winzigen eigenen Label Bakton heraus (unter dem schönen Titel „Randy – Bap!! Beep Boo-Bee Bap Beep-M-Boo Bee Bap!“), was freilich kaum jemand bemerkte. Erst 1972 erschien eine „offizielle“ Version, auf der der heutige Klassiker-Status der LP beruht – ausgerechnet auf Atlantic, wo Weston weder vorher noch nachher je ein Album veröffentlicht hatte. Daß die Aufnahmen damals niemand wollte, erscheint umso unbegreiflicher, als daß Tracks wie der eröffnende „Berkshire Blues“ oder „Willie’s Tune“ für Jazzverhältnisse geradezu Hitcharakter haben und auch die Bop-Tradition mit afrikanischen Rhythmen vermählenden Stücke „Niger Mambo“, „Congolese Children“ und natürlich der fabelhafte, über zwölfminütige Titeltrack wären in den Exotika-affinen frühen 60ern fraglos vermarktbar gewesen. Von den grandiosen Soli der beteiligten Bläser (Trompeter Ray Copeland und Saxophonist extraordinaire Booker Ervin!) ganz zu schweigen. Die verspätete Veröffentlichung hat dem Album bekanntlich nicht geschadet, denn die Musik klang 1972 so frisch wie 1964 und tut es heute noch: Eines der besten Alben dieses außergewöhnlichen Musikers! (1972, rec. 1964/2016)

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