Rezension
Jazzgesang in seiner Idealgestalt. Mit kleinster Besetzung (nur Gitarrist Mundell Lowe und Bassist George Duvivier) und überwiegend langsamen Tempi verbreitet Sassy hier Mitternachtsatmosphäre und formt dabei jede Silbe zum Kunstwerk. Die einleitende Version von „My Favorite Things“ sollte eigentlich schon genügen, um das Album auf Sternstundenniveau zu heben, aber das Level wird auf den nächsten sieben Songs (mehr sind’s leider nicht) spielend gehalten. Voller großer kleiner Momente, sprich: subtiler Details steckt dieses Albums – wenn „Easy To Love“ etwa nur mit Stimme und Fingerschnippen beginnt und dann Duviviers dezent swingender „walking bass“ einsetzt. Oder Lowes Beiträge: Zwar hat der Gitarrist nur ein einziges echtes Solo, aber seine ökonomischen Einleitungen und feinsinnigen Licks sind höchste Kunst…! (1961/2016)