Die Mischung aus Eingängigkeit und Verschrobenheit, die das Neuseeländer Twee-Pop-Genie kultiviert, kann – hier etwa in „Heavenly Vision“ auch schon mal deutlich an Sean O’Hagans High Llamas erinnern. Doch anders als beim britischen Kollegen tummeln sich in Brees Olymp noch etliche andere Götter neben Brian Wilson, ganz vorne etwa Lee Hazlewood, dann Phil Spector, auch der frühe bis mittlere Scott Walker. Auf diesem vierten Solo-Album seit Auflösung seiner Band The Brunettes öffnet Bree sein Universum aber noch in ganz andere Richtungen; zum Pop der 80er etwa oder auch für die Gegenwart. Die Mühelosigkeit solcher Integration zeigt Brees bemerkenswertes Pop-Talent deutlicher denn je, und auch sein Gespür für Drama bis hin zum Pathos ist ein ums andere Mal beeindruckend. Wer klassischen Pop liebt, sollte in ihm schnell einen neuen Lieblingsmusiker finden… (2020)