Rezension
Nein, die Platte läuft nicht zu schnell: Der legendäre Vibraphonist, der einst die Bands von Tommy Dorsey, Buddy Rich, Woody Herman oder Benny Goodman bereichert hatte und Ende der 50er seine unvergessene Dream Band leitete, hatte schon immer eine Vorliebe für schnellere Tempi. Auf diesen Aufnahmen aus den frühen 80ern finden wie den Veteranen mit kleiner Besetzung und in allerbester Form; der ebenfalls altgediente Star-Klarinettist Buddy DeFranco erwies sich als optimaler Partner. Das Quintett swingt wie einst im Mai (des Jahres 1950 oder so), und selbst in den Balladen fällt es schwer, die Füße ruhig zu halten. Die Schlußnummer „Blues For Brody“ ist ein harmonisches Bravourstückchen: In drei Minuten und 48 Sekunden brettern Gibbs und DeFranco durch sämtliche 12 Tonarten. Der olle Bach hatte 250 Jahre zuvor da doch deutlich länger gebraucht. – US-Originalpressung mit landesüblichem Hang zu Welligkeit (also nichts für Leichtgewichte!); kein „cut“! (1990)