Rezension

Bei ihrem letzten Album (2019) war Furman noch offiziell ein Mann, jetzt nicht mehr. Das ist für das Album nur bedingt wichtig (die Trans-Identität spielt nur gelegentlich in den Songs eine Rolle), erklärt aber die im Folgenden verwendeten Personalpronomen. “All Of Us Flames” ist vor allem meisterliches Storytelling und Songwriting, Springsteen kommt immer mal wieder in den Sinn, Furman beschreitet aber eigene Wege bei ihrer Heartland Rock-Version (die auch überhaupt nicht rückwärtsgewandt klingt). Bittersüße Hymnen sind diese Songs, sie ziehen den Hörer unmittelbar an und ins Geschehen hinein. Die Intensität, die Furman ihren Songs verleiht, läßt auch an den jungen Conor Oberst denken (“Lifted…”). Man kann nicht verhindern, daß diese Songs etwas mit einem machen. Und wenn die letzten Töne von “Come Close” verklungen sind, wird man noch lange sitzen bleiben. (2022)