Rezension

Das dritte Album der legitimen Lynyrd Skynyrd-Erben wird überschattet durch den plötzlichen Tod des Bandgründers und Gitarristen Jason „Rowdy“ Cope, der am 16. Januar 2021 einfach nicht mehr aufwachte. Dessen geradezu idealtypisch erdiger Southern Rock-Sound ist hier also zum letzten Mal zu hören. Es wäre aber gewiß nicht in Copes Sinn, sich die Freude an diesem Album nehmen zu lassen. Denn es dürfte das bislang beste der Band sein, die ihr Stilspektrum hier in etliche Richtungen erweitert. Mal grandios in Richtung Black Sabbath, mal in Richtung Songwriter-Country oder Blues; es gibt auch etliche wahrhaft epische Momente, die nach der großen Stadionbühne verlangen. Ihre Identität verbiegt die Band dabei niemals, dafür sorgt schon allein Wes Bayliss‘ immer authentisches Organ. Das Songwriting ist auf dem Gipfel, praktisch alle Songs haben Klassiker-Format. Ein Album für „heavy rotation“; und Cope hätte sich kaum ein besseres Vermächtnis wünschen können. Es bleibt zu hoffen, daß der Band weitere Schicksalsschläge erspart bleiben – dieser Teil des Skynyrd-Erbes muß wirklich nicht sein. (2021)