Rezension
Natürlich genügen ihre Stimme, ihr Timing und ihre unfehlbare Phrasierungskunst vollauf, um Claire Martin zu einer der größten lebenden Jazzsängerinnen zu machen. Was sie aber besonders auszeichnet, ist, daß sie sich nicht darauf ausruht, sondern ihr Repertoire ständig auszuweiten sucht. Auf diesem Album finden sich einige Songs, die eigentlich nicht im Jazz zu Hause sind, bei Martin und ihrem durch verschiedene Gäste erweiterten schwedischen Trio um Pianist Martin Sjöstedt indes so klingen, als seien es hundertfach erprobte Standards. Tom Waits‘ „This One’s From The Heart“, Carole Kings „Bitter With The Sweet“, Rufus Wainwrights „The Art Teacher“ oder „The House Is Empty Now“ von Elvis Costello und Burt Bacharach, auch „Water And Salt“ des Cabaret-Künstlers Ty Jeffries zieht Martin ganz selbstverständlich auf ihr Terrain. Und fügt dem großen Songbuch auch noch ein paar eigene Perlen hinzu, „Apparently I’m Fine“ etwa. Ganz besondere Highlights sind noch die beiden Songs mit Vibraphon-Star Joe Locke…! (2024)