Rezension
Wer ob des Titels eine Fortführung des intimen Solo-Piano-Albums „Be Am“ (2022) erwartet, wird etwas vor den Kopf gestoßen werden – „Am Are“ verhält sich zu jenem wie das Yin zum Yang. Der Norweger zeigt hier eine Menge Facetten von sich, aufgenommen mit vielen unterschiedlichen Besetzungen in drei verschiedenen Studios. Lyrische Momente (die Einleitung „How?“) z.B. gibt es auch, sie sind so etwas wie der Punkt im angesprochenen Symbol. Wesseltoft spielt Klavier sowie elektrische und elektronische Instrumente, begleitet wird er mal von verschiedenen (elektrischen und akustischen) Bass/Schlagzeug-Variationen, mal von Sängerin (Roohey Taalah) und Saxophon (Martin Myhre Olsen), die letzte vorgestellte Formation besteht aus Klavier/Orgel, Gitarre und Harfe. Spannend an diesem klug zusammengestellten, fast schon durchkomponierten Album: Die vielen Facetten zwischen klassisch-skandinavischem Akustikjazz und diversen Spielarten von Fusion bis Trip Hop ergeben ein Gesamtbild, das mehr ist als nur ein Selbstporträt einer der interessantesten Musikerpersönlichkeiten im Jazz der Gegenwart. (2025)