Rezension

Man staunt doch immer wieder über die Flexibilität der Wüsten-Rocker: Diesmal haben sie zwei Country-Musiker eingeladen, namentlich Wes Corbett (Banjo) und Fats Caplin (Pedal Steel und Fiddle), die sich auf einigen Tracks integrieren, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, wiewohl man den Touareg-Blues von Tinariwen kaum mit der Gattung zusammendenken kann. Produziert hat diesmal kein Geringerer als Daniel Lanois, der seinen ätherischen Trademark-Sound allerdings mit größter Behutsamkeit einsetzt; der Effekt ist gerade ein Touch mehr in Richtung Psychedelia und definitiv großartig. Zwar ist es in dieser makellosen Diskographie schwer bis unmöglich, von „besten Alben“ zu sprechen, aber dieses hier zählt zu den besonders aussichtsreichen Kandidaten. (2023)