Rezension
Sechs Jahre lang reiste der brasilianische Fotograf Sebastian Salgado durch das Amazonasgebiet, um eine der faszinierendsten und schönsten Landschaften des Planeten zu dokumentieren und dadurch vielleicht doch noch vor der endgültigen Zerstörung zu bewahren. Die Ausstellung seiner Bilder wird mit Start in Paris durch die Metropolen der Welt gehen. Beschallt werden die Besucher dabei von der hier zu hörenden Musik, die der 72jährige Elektronik-Pionier in enger Zusammenarbeit mit Ethnologen und unter Verwendung von authentischen Field Recordings eigens zu diesem Zwecke schuf – und damit seiner langen Diskographie ein veritables Hauptwerk hinzufügte. Es ist ein tiefes Eintauchen in eine in ihrer Vielfalt überwältigende, in ihrer schieren Größe ehrfurchtgebietende Welt, hypnotisch und wunderschön. Man kann nur beten, daß dem Irren, der diese Welt derzeit mutwillig und hemmungslos zerstören läßt, bald das Handwerk gelegt wird. (2021)