Rezension
Daß der Albumtitel eher nicht wörtlich zu nehmen ist, wird spätestens nach den ersten Takten klar – denn der Opener „Jingle And Go“ ist ein wüstes, pumpendes und polterndes Stück Americana der ungepflegten Sorte. Und davon hat Bingham hier eine ganze Menge zu bieten. Tatsächlich ist dies vermutlich sein aggressivstes Album bislang (ein paar sanftere Töne gibt es zwischendrin auch, für die Balance) – gleichzeitig aber auch ein Meisterwerk in Sachen Songwriting. Denn diese ungewaschenen Tracks, zusätzlich mit Straßen- und Kneipendreck angereichert durch Charlie Sextons großartiges Gitarrespiel, haben zwar messerscharfe Kanten und Ecken, aber sie sind hervorragend konstruiert. Und sie zeigen einen Mann, der ganz offenbar heute mehr Spaß am Musikmachen hat als je zuvor in seinem Leben. Was angesichts der bisherigen fünf hochkarätigen Studioalben schon eine Aussage ist. (2019)