Rezension
In dem sympathischen Endzwanziger hatte Blue Note endlich das lange gesuchte männliche Pendant zu Norah Jones gefunden; die bereits etablierte Kollegin hörte seine Demos bei einem Besuch in der Labelzentrale und engagierte Lee umgehend als Opener für ihre 2004er Tour, obwohl es noch keinen Tonträger von ihm gab. Das Debüt erschien dann 2005: Singer/Songwriter-Pop mit gerade genug Reibung, um noch ins Label-Image zu passen. Die Eckpfeiler in Lees Musik heißen freilich nicht Art Blakey oder Horace Silver, sondern weit eher Bill Withers oder James Taylor. Die Arrangements sind geprägt von Akustikgitarren und alten Röhren-Orgeln (Hammond B-3, Wurlitzer), Lees Gesang hält die perfekte Balance zwischen soulig/rauh und schmeichelnd. Angenehm zu hören in jeder Lebenslage, und ein Duett mit Jones (deren Bassist Lee Alexander das Debüt produzierte) mußte natürlich auch sein! (2005/2025)