Rezension
Die erste Überraschung: Dies ist tatsächlich das erste Soloalbum des INXS-Hauptsongwriters und -Keyboarders. Die zweite: Es hat kaum etwas zu tun mit seinem bisherigen Schaffen. Denn dies hier ist ein countryeskes Songwriter-Album. Farriss adaptiert das Americana-Idiom dabei mit der denkbar größten Selbstverständlichkeit; daß er die Gattung nicht erst seit gestern liebt, kann man durchaus hören. Inspiriert worden sind diese Sings übrigens von einem längeren USA-Trip – zu Pferd, unterwegs im südlichen Arizona. Die Outlaw-rockige Spielart beherrscht er ebenso gut wie die sanften Gangarten (da kann man dann auch gerne mal an die frühen Eagles denken). Oder er gibt sich ganz traditionell, wie in „My Cajun Girl“ mit wunderbar pluckerndem Banjo und Pedal Steel. Eine echte künstlerische Neudefinition, so erstaunlich wie rundum gelungen! (2021)