Rezension
Die andere Seite von Bob Dylan ist seine weniger bekannte romantische, absurde und skurrile, die auf den vorherigen intellektuellen Veröffentlichungen des Musikers wenig zum Zuge kam. Mit „Another Side of Bob Dylan“ korrigiert er seinen Kurs und damit sein Image als Sprecher einer aufbegehrenden Generation und Heiland des Volkes. Dylan kehrte dem Drama den Rücken und produzierte ein Album voller verrückter Launen, halluzinogener Prosa, humorvoller Perspektiven und unverbindlicher Themen. Das Ergebnis ist eine variantenreiche LP, die heutige Dylan-Klassiker wie „All I Really Want to Do,“ „Chimes of Freedom,“ „My Back Pages,“ „I Don’t‘ Believe You,“ und „It Ain’t Me Babe“ versammelt.
Aufgenommen im Columbia-Studio A am 9. Juni 1964, gibt die Aufnahme Einblick in Dylans Leichtigkeit „other side“: der Zuhörer erlebt ihn lachend, locker und gelassen. Passend dazu ist das Klangbild anspringend und offen und scheint überhaupt nicht von fast einem halben Jahrhundert alten Analogbändern zu stammen.
Die Hybrid SACD wurde von Rob LoVerde neu gemastert und ein bebildertes Handbuch mit Bob Dylan Gedichten liegt bei. Der Titel erscheint mit fortlaufender Nummerierung als Limited Edition.
Titel:
1. All I Really Want to Do
2. Black Crow Blues
3. Spanish Harlem Incident
4. Chimes of Freedom
5. I Shall Be Free, No. 10
6. To Ramona
7. Motorpsycho Nightmare
8. My Back Pages
9. I Don’t Believe You
10. Ballad in Plain D
11. It Ain’t Me Babe