Rezension
Man könnte natürlich anmerken, daß die Unplugged-Welle vor knapp 20 Jahren stattfand und sich darüber mokieren, daß musikalische Trends halt bei manchen Bands etwas länger dauern, um bemerkt zu werden. Aber wer das Cover mit den nackigen alten Herren gesehen hat, weiß, daß die Quos sich selbst ganz offenbar auch mit einem gewissen Humor betrachten können. Und ganz davon abgesehen: Wenn eine Band, die für elektrifizierten Boogie-Rock steht wie keine andere, sich die Akustischen umhängt, darf man ruhig mal genauer hinhören. Sie beginnen ganz vorne, mit „Pictures Of Matchstick Men“, das mit dezenten Streichern zu erstaunlich hochwertigem Kammer-Pop wird. Und dann geht’s los, mit „Down The Dustpipe“: Keine Ahnung, ob das jemals so frisch klang wie hier. Und für die folgenden 20 Songs gilt fast durchweg dasselbe – man höre nur „Paper Plane“ mit einem treibenden Cajun-Akkordeon! Man kann regelrecht spüren, daß Francis Rossi und Co. einen Mordsspaß im Studio hatten – und wird von der guten Laune unweigerlich angesteckt. Dieses Album kann man sogar besten Gewissens Leuten empfehlen, die sich für die einfache Status Quo-Formel immer zu fein waren… (2014)