Das zweite internationale Album der mauretanischen Sängerin produzierte Tony Maimone, einst bei den legendären Avantgarde-Rockern Pere Ubu. Daß einem solchen Musiker dieser Kurzschluß aus Azawan-Tradition und bluesgesättigter Psychedelia gefällt, liegt auf der Hand: Frischeren Wind hört man derzeit an nicht vielen Plätzen auf der Welt. Abermals zieht Seymalis Stimme in ihren Bann (ihr Talent kommt nicht aus dem Nichts: Ihre Mutter war die größte Sängerin des Landes und wurde als „diva of the desert“ gefeiert; sie selbst begann ihre Laufbahn mit 13 Jahren) – und das Gitarrespiel ihres Ehemannes Jeiche Ould Chighaly ist wieder nichts weniger als spektakulär. Der Saitenpyromane nennt übrigens neben Hendrix, Überraschung, ausgerechnet Mark Knopfler als großes Vorbild! Vielleicht sollte man sich die alten Dire Straits unter diesem Aspekt nochmal anhören… (2016)