Rezension
„End Of The Road“, „The Hangman“, „Wrong Way“: Als (denkender) Amerikaner hat man derzeit wenig Anlaß zu euphorischer Laune, und es ist vermutlich kein Zufall, daß fast alle Songs dieses Albums in Moll stehen, auch wenn es dezidiert kein politisches Album ist. Fast anderthalb Dekaden ist das letzte Union Station her, ein anderes Zeitalter (dazwischen lagen immerhin ein Soloalbum der Sängerin und die zweite Zusammenarbeit mit Robert Plant). Aber wenn man so zeitlose Musik macht, spielt das natürlich eine untergeordnete Rolle. The Union Station jedenfalls demonstrieren bei aller vorherrschenden Melancholie doch sehr unangestrengt, daß sie nach wie vor zu den drei oder vier besten String Bands des Planeten gehören. Und Songs in Moll sind ja ohnedies meistens die schöneren. Am Ende steht, natürlich (denn wir sind ja immer noch in Amerika), doch die Hoffnung – in Form von „There’s A Light Up Ahead“, einem der vermutlich schönsten Songs der bisherigen Diskographie. Bei jeder anderen Band wohl ein Fall für die Kitschpolizei, hier zum Dahinschmelzen. (2025)