Rezension
Popmusik und Liebe sind kaum zu trennen. Nicht nur das Gros der Lieder, ganze Alben drehen sich um nichts anderes. Moses Sumney aus Los Angeles aber sagt von sich, nicht zu romantischer Liebe fähig zu sein. Und er hat ein überaus berührendes Album darüber gemacht. Ein Album, das man als durch und durch spirituell empfinden kann, obwohl es sicherlich kein religiöses Album ist. Mit einer samtenen Soulstimme singt Sumney über eine Gefühlswelt, die eigenartig ist, aber sicherlich nicht kalt. Die aber durchaus geeignet ist, althergebrachte Popmusik-Klischees zu unterlaufen, ja aufzubrechen. Wer sich auf dieses außerordentliche Debüt einlässt, wird feststellen, daß es kaum möglich ist, nicht wenigstens fasziniert von diesem Menschen zu sein. Wahrscheinlicher aber ist, daß man der Kraft von Sumneys Stimme einfach erliegt. Ganz gleichgültig, wie man selbst dem Phänomen der Liebe gegenüberstehen mag. (2017)