Jochen Arbeit / Günter Schickert / Schneider TM

ASS

Label/AN:  Bureau B, BB221
Format:  LP + CD

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Rezension

Ein unwahrscheinliches Gipfeltreffen: Drei (ursprünglich) Gitarristen und Avantgardisten aus drei Generationen. Günter Schickert ist der Älteste, er war in den 60ern Teil der Berliner Free Jazz-Szene und schuf 1974 mit “Samtvogel” ein essentielles Album des elektronischen “Krautrock”; Jochen Arbeit leistete Pionierarbeit bei Die Haut und den Einstürzenden Neubauten; Dirk Dresselhaus, besser bekannt unter dem Projektnamen Schneider TM, ist bekanntlich wesentlicher Bestandteil der aktuellen Elektronikszene. Da sich die Namen der drei Protagonisten so schön als ASS (Acetylsalicylsäure, sprich: Aspirin) abkürzen läßt, schufen sie ein Album als Fieberkurve: Erst steigende Temperatur von 37 bis 41°, dann das stufenweise Verabreichen der Medizin. Gitarren kommen vor, spielen aber keineswegs die Hauptrolle und sind oft genug auch kaum als solche erkennbar, dafür wird neben Elektronik und reichlich Schlagwerk auch allerlei exotisches Gerät eingesetzt (etwa ein Balafon oder eine Mbira), gelegentlich kommen auch Blasinstrumente vor. Daß es hier nicht um Melodien oder Harmonien geht, sondern um Atmosphären und Flächen, dürfte auf der Hand liegen. Dabei reicht das Spektrum von Ambient über Neubauten-Industrial bis zu einer Art Ethno-Jazz (mit Solo-Trompete, von Schickert gespielt). Äußerst spannend! (2016)