1962 war eines der besten Jahre in der Karriere dieses großen Entertainers und Sängers. Das überragende Album „I Left My Heart In San Francisco“ wurde zwar erst eine gute Woche nach dem triumphalen Carnegie Hall-Konzert veröffentlicht, doch stand die dazugehörige, bereits im Februar erschienene Single hoch in den Charts – sie sollte ihm gleich zwei Grammys einbringen, einen davon für die „Platte des Jahres“. Am 9. Juli gab Bennett, begleitet vom Orchester Ralph Sharons, ein Konzert in der ausverkauften Carnegie Hall – und verwandelte den Abend in ähnlichem Maße in eine Show-Sternstunde, wie das zuvor Judy Garland und natürlich Harry Belafonte am selben Ort gelungen war. Die Art, wie Bennett hier jeden Standard, von „Stranger In Paradise“ über „Ol‘ Man River“ (mit einem irren Bongo-Solo von Percussion-Genius Candido!) bis „Sometimes I’m Happy“ zu seinem eigenen Song macht, ist bei jedem Hören wieder stupend. – In klanglicher Hinsicht hatte man sich bei Columbia größte Mühe gegeben, die RCA-Belafonte-Meßlatte zu erreichen; label-unüblich wurde sogar das komplette Technik Team namentlich auf dem Cover erwähnt (ebenso wie die verwendeten Mikrophone!). Wie nah man dem Ideal gekommen war, zeigt nun allerdings erst die Analogue Productions-Edition so richtig: Der neue Mastering-Star von Sterling Sound, Ryan Smith, hob das Album diesbezüglich auf ein neues Level. Symbolisch dafür betrachte man die Brillanz der Cover-Fotos und vergleiche mit der Druckqualität einer Originalpressung… Besser war eines der definitiven Bennett-Alben noch nie zu haben. Wer seine Sammlung mal wieder um ein schlagendes Argument für die Überlegenheit analoger Klangwiedergabe erweitern möchte: Hier, bitte. Die sagenhafte Bennett-Performance sollte aber trotzdem im Vordergrund stehen…! (1962/2014, Pressung aktuell)