Rezension
[Text: kopiert von Sieveking Sound]
Für einen Moment den Sorgen entfliehen – was hilft da besser als Musik? Für die Insassen des kalifornischen “Folsom Prison” dürfte der (bereits zweite Live-Auftritt) von Johnny Cash hinter den Gefängnismauern eine ganz besondere Bedeutung in ihrem tristen Alltag gehabt haben.
Cash selbst hatte bei diesem Konzert im Jahr 1968 eine harte Zeit der Drogenabhängigkeit mit Inhaftierung wegen Schmuggels hinter sich und war erst seit wenigen Monaten clean und wieder bereit, zu spielen. “At Folsom Prison” war sein erstes Album nach dieser Phase und wurde trotz der Skepsis seiner Plattenfirma direkt ein großer Erfolg. Vielleicht war es diese Verbindung zwischen dem Schicksal der Gefangenen und Cashs’ eigenen Schwierigkeiten, durchs Leben zu kommen, die eine besondere Stimmung zwischen ihm und dem Publikum schuf. Mit Bedacht ausgewählte Songs, mutige Aussagen über den amerikanischen Gefängnisstaat, Cashs’ umwerfender Gesang und das leidenschaftliche Spiel der “Tennessee Three” gepaart mit einem wahrhaft begeisterten Publikum bilden die Grundlage für ein authentisches und eindringliches Zeitdokument.
Die auf 3.000 Exemplare limitierte, nummerierte Hybrid-SACD gibt die Energie des Konzerts in beeindruckender Fülle und Räumlichkeit wieder.