Rezension
Der Jubel ist – infernalisch. Wenn Stimmung kochen kann, hier tut sie’s. Kaum zu glauben, daß die Spannung auf Cashs erstem Live-im-Knast-Album „At Folsom Prison“ noch zu steigern war, doch diese eigentlich mehr oder weniger wegen des großen Erfolges nachgeschobene Fortsetzung ist tatsächlich noch intensiver – der roheste und wildeste Cash, den es auf Platte gibt. Zum Teil ist das der Umgebung und dem Publikum geschuldet, zum Teil seiner grandiosen Band, zum Teil aber sicher auch seinem aus der Bahn laufenden, ungezügelten Privatleben. „Johnny Cash works good under pressure“, konstatiert der man in black selbst in einer seiner launigen Ansagen. Da ist, zumindest in jener Phase seines Schaffens, offenbar was dran. – Das Mastering dieser Speakers Corner-Ausgabe ist ausgezeichnet, die Explosivität des Konzertes fühlbar. (1969/2008, Pressung aktuell)