Rezension
Nur drei Titel beinhaltet dieses vielleicht definitive Album des Flötisten (wobei es bei einer ca. 100 Alben umfassenden Diskographie in fünf Karriere-Jahrzehnten durchaus auch noch andere Kandidaten auf den Spitzenplatz gäbe), aber jeder hat es in sich. „Comin‘ Home Baby“ ist einer der großen Jazz-Hits der Ära (der Komponist Ben Tucker spielt hier übrigens einen der beiden Kontrabässe!), es folgen zwei Klassiker aus Gershwins „Porgy And Bess“ in Ausnahme-Versionen: Ein an Subtilität kaum zu übertreffendes „Summertime“, geprägt von Vibraphon und hauchzartem Latin-Beat; dann, die ganze zweite Seite ausfüllend, „It Ain’t Necessarily So“, nicht weniger sophisticated. Wenn man das hört, fällt einem doch wieder ein, was Mann für ein unglaublicher Improvisator war – es gibt kein weiteres Solo-Instrument auf diesem Album, aber seine Flöte beherrscht die Szenerie ganz lässig. Kein Wunder, daß die Jazzwelt einst seine Hinwendung zum Pop so sehr bedauerte! – Die vor einer knappen Dekade erschienene Audio Fidelity-Ausgabe war allzu schnell wieder vergriffen; Speakers Corner legt nun eine adäquate eigene Version des Klassikers nach! (1962/2018, Pressung aktuell)