Rezension
Wie so viele andere zog es auch den Saxophongiganten Ben Webster Anfang der 60er Jahre nach Europa, wo erstens das enthusiastischere Publikum war und wo’s zweitens keine Rassenunruhen gab. 1964 war der letzte von Big Bens lebenden engen Verwandten gestorben; Webster packte umgehend die Koffer. Entsprechend weist diese unglaublicherweise dann erst nach dem Tod des Musikers, nämlich 1974, veröffentlichte LP dann auch eine ‘gemischte’ Besetzung auf: Kenny Drew am Klavier und Webster selbst sind die Stars aus der Heimat des Jazz, ergänzt um Größen der Kopenhagener Szene wie Niels-Henning Orsted Pederson am Bass, Niels Jorgen Steen (am Klavier gelegentlich Drew vertretend) und Drummer Hans Nymand. Bemerkenswert damals wie heute ist nicht nur das selbstverständliche Miteinander, sondern auch die phantastische Qualität der Black Lion-Aufnahme aus dem Jahre 1965 – in Form dieser Pure Pleasure-Wiederauflage natürlich besser denn je! (1974/2007)