Was für großartige Musik Bluegrass ist, wenn ein begnadeter Songwriter dazukommt. Dave Wilson ist so einer, er könnte auch Pop- oder R’n’B-Hits schreiben – bei seinem Melodiegefühl wäre ihm auch da der Erfolg sicher, einträglicher wär’s gewiß auch. Aber sein Herz gehört nun mal der akustischen Saitenmusik, gut für uns, die wir sie lieben. Auch auf dem achten Album zeigt die Band aus Raleigh, North Carolina, wie man höchste Ensemble-Virtuosität mit eingängigen Folk-Pop-Melodien zusammenbringt, so daß man als Hörer gar nicht zwingend merkt, auf welchem instrumentalen Niveau sich das hier abspielt. Aber wenn John Teer dann hin und wieder seine Mandoline buchstäblich singen läßt, dann denkt man als Genre-Fan schon mal an Götter wie David Grisman. Und Chandler Holt führt nicht nur auf dem Instrumental „Bull City Strut“ vor, wie großartig ein Banjo klingen kann. Doch auch solche Showstücke gestaltet die Band immer subtil, tritt stets hinter den Song selbst zurück. Eine der wunderbarsten Bands in der Geschichte der Gattung, seit Bill Monroe selig sie begründete. (2016)