Rezension
Schon seit einem Jahrzehnt ist der Pianist Wolfert Brederode Teil von Honings „Acoustic Quartet“; nun haben die beiden Musiker ein reines Duo-Album eingespielt. Ein nachdenkliches, melancholisches Album; die mythische, in dichtem Nebel versteckte Insel Avalon ist dabei das Sinnbild für eine ungewisse Zukunft nach (bzw. mit) der Pandemie. Die Tradition des europäischen Kunstlieds, die Honing schon lange fasziniert (siehe das 2007er Album „Winterreise“!), steht Pate für diesen wunderbaren Kammerjazz, von dem man sich sogleich wünscht, ihn live hören zu dürfen – Kirchenräume wären etwa die passende Atmosphäre für diese intimen Dialoge zwischen Tenorsaxophon und Klavier (Flügel und Rhodes-Piano), auf dem sich Honing einmal mehr als wahrer Sänger auf seinem Instrument zeigt. (2021)