Rezension
Der erste Teil des Kürzels steht für Avett, sprich: die Brüder Scott und Seth. Der zweite? Mike Patton! Ja, genau, Faith No More, Mr. Bungle, einer der größten Madmen der Popgeschichte – und eben der macht hier gemeinsame Sache mit den Americana-Traditionalisten. Und unglaublicherweise funktioniert das! Es begann damit, daß Scott Avett in einem Interview seine Liebe zu den Mr. Bungle-Alben gestand. Pattons Management bekam Wind davon, und ehe man sich's versah, wurden Demos und Ideen hin- und hergeschickt. Bis ein Album daraus wurde, dauerte es dann zwar doch sechs Jahre, aber das Ergebnis ist auch hörbar kein Schnellschuß – und schon gar kein Novelty-Act. Wobei es kaum überrascht, daß Patton sich souverän auf dem Terrain der Avetts zu bewegen weiß – er kann eben alles, also auch das. Und steuert nebenher mit seiner Charakterstimme das Geschehen doch entscheidend mit (das gesangliche Highlight des Albums ist "Disappearing"; ein Song, der auch den Walker Brothers gestanden hätte!). Dennoch: Die besten Songs sind die, bei denen Scott und Seth die Folk-Komfortzone verlassen und sich von Patton auf unsicheres Gelände führen lassen. So wie in "Heaven's Breath", (bedingt) in "Eternal Love" oder in der einzigen Coverversion des Albums, einer gespenstisch-verzerrten Version des Traditionals "The Ox Driver's Song". Unterm Strich auf jeden Fall viel zu gut, um als Nebenwerk abgelegt zu werden! – Gepreßt auf "sunspot vinyl". (2025)






