Der Titel ist unmißverständlich: Auf seinem Einstand bei dem Glitterhouse-Sublabel zieht der malische Ngoni-Meister die Schrauben fester an, geht einen deutlichen Schritt weiter in Richtung Verschmelzung westafrikanischer Tradition mit westlichem Rock’n’Roll. Gleich zu Beginn, im fulminanten Opener „Siran Fen“, jagt er sein Ngoni durch Verzerrer und Wah Wah-Pedal und gibt höchst souverän den Hendrix auf einem Instrument, das in westlichen Augen nachgerade steinzeitlich aussieht. Was folgt, ist ein Feuerwerk aus furiosen Riffs und virtuosen Licks, aus schnellen Trommeln und dem leidenschaftlichen Gesang von Kouyatés Ehefrau Amy Sacko. Auch Kouyaté steht natürlich unter dem direkten Eindruck des Bürgerkriegs in seinem Land; mit seiner neuen Musik möchte er die Menschen aufrütteln, so viele wie möglich erreichen. Möge es ihm gelingen – seine vierte LP jedenfalls verdient das Prädikat „überwältigend“! (2015)