Rezension

Die Musik von John McLaughlin und Joe Zawinul hat das Wiener Ensemble sich bereits zu eigen gemacht, buchstäblich mit Auszeichnung (u.a. Preis der deutschen Schallplattenkritik); auch die Eigenkompositionen (etwa auf „Radiodream“, 2011) begeisterten. Für den zweiten Teil ihres „Elemente“-Zyklus (begonnen 2020 mit „Erd'“, in Kooperation mit dem Folklore-Erneuerer Roland Neuwirth) nahm sich das Quartett nun Johann Sebastian Bach vor, bzw. nur ein bestimmtes Werk, nämlich dessen erste Sonate für Violine solo, BWV 1001, das sie nicht nur auf sehr spannende Art für Streichquartett arrangierte, sondern auch ins 21. Jahrhundert transferierte. Gänzlich, und das ist das Wunder daran, gewaltlos. Wie immer entzieht sich die RSQ-Musik jedweder Kategorisierung, im „Recomposing“-Prozess entstand etwas vollkommen Eigenständiges, doch die Essenz von Bachs unantastbarer Musik blieb dabei erhalten. Dringende Hörempfehlung! (2023)