Rezension
Längst spielt das Duo aus Mike Kerr und Ben Thatcher in Arenen und kann im Prinzip jeden Produzenten engagieren (auf dem letzten Album etwa Paul Epworth und Josh Homme!). Aber nach der letzten großen Tour beschlossen die beiden, ihr Opus 4 im eigenen Heimstudio aufzunehmen, auf fremde Hilfe zu verzichten und auf das zu vertrauen, was die Freunde seit frühen Teenagerzeiten zu Recht für ihr wichtigstes Kapital halten: Die Chemie zwischen ihnen. Das Konzept ging auf: „Back To The Water Below“ brettert ähnlich los wie vor nun schon fast einem Jahrzehnt das Debüt, ist wie jenes ein herrliches Post-Millennium-Update von klassischem Hard Rock, voller großer Riffs und ungebremster Energie, aber vom Songwriting her eindeutig in der Gegenwart angesiedelt, was sie von all den Sabbath-, Purple- und Zeppelin-Wiedergängern klar abgrenzt. Zwar gibt es gelegentlich mal ein Gitarrenlick, einen Klaviereinsatz und einmal sogar Streicher (genau zwei: Ein Cello und eine Bratsche!), aber im Vergleich zum Vorgänger (dessen Spiel mit anderen Stilen freilich durchaus nicht reizlos war) gibt sich das Bass/Schlagzeug-Duo hier wieder herrlich stripped to the bone! (2023)