Rezension
Kaum ein Album fällt in der Coltrane-Diskographie derart aus dem Rahmen: Längst hatte der Jazz-Pionier ganz andere Dinge auf den Weg gebracht, als er sich mit „Ballads“ noch einmal dem ganz traditionellen Jazz zuwandte – und nicht nur das, obendrein auch noch mit durchgehend langsamen Tempi. Es versteht sich fast von selbst, daß ihm von Seiten der Jazzkritik da Verrat und Ausverkauf vorgeworfen wurden; ebenso wie es sich von selbst versteht, daß Coltrane über derartige Anwürfe erhaben war und ist. Diese Platte entstand nicht aus Berechnung, sondern aus musikalischer Notwendigkeit; sie ist ebenso echter Coltrane wie „A Love Supreme“. Und ganz nebenbei: Sie ist traumhaft schön, eine der schönsten und dabei substanziellsten Jazz-Balladen-LPs überhaupt… – Die von Ryan K. Smith gemasterte UHQR-Edition sollte bis auf Weiteres die definitive Ausgabe sein! (1963/2024)