Rezension
Es war schon ein bißchen Etikettenschwindel dahinter, die Zweitauflage dieses Albums unter dem Namen des inzwischen zum Saxophongott aufgestiegenen John Coltrane herauszubringen. Die 1957er Erstauflage listet Tranes Namen als einen unter 14, deren Gemeinsamkeit es ist, daß sie in der Down Beat-Bestenliste des Jahres sehr weit (oder ganz) vorne zu lesen waren. Zwei verschiedene Bands wurden aus dieser erlauchten Schar zusammengestellt: Eine mit Coltrane, Donald Byrd, Al Cohn (Baritonsax), Frank Rehak (Posaune), Pianist Eddie Costa sowie Gitarrist Freddie Green und Altsaxophonist Gene Quill als Gästen auf einem Track; die andere nicht weniger bemerkenswert mit Klarinettist Rolf Kuhn (!), Art Farmer, Vibraphonist Eddie Costa und Kenny Burrell. Bassist in beiden Bands ist Oscar Pettiford, auch das Schlagzeug ist relativ konstant bei Ed Thigpen (der nur in einem Track der Coltrane-Band von Philly Joe Jones vertreten wird). Jede dieser Bands spielte vier Tracks ein, von denen jede Note vibriert – ein Jammer, daß nicht wenigstens jede Formation ein ganzes Album eingespielt hat… (1957/2023)