Rezension
Kaum ein Album in den letzten gut 25 Jahre Jahren hat dem Blues wieder eine solche Breitenwirkung beschert wie dieses Debüt – das sich dabei sogar meist sehr nah an den Ursprüngen bewegte (konkret: Robert Johnson, von dem sich auch zwei Songs hier finden) und auch dann, wenn die (übrigens ausgezeichnete) Band mit einstieg, immer noch eher an Soul- und Funk-informierte Traditionalisten wie Taj Mahal denken ließ als an zeitgenössischen Pop. Kevin Moore – so sein vollständiger Name – war freilich alles andere als ein Newcomer: 1951 geboren, war er in der üppigen Musikszene um Los Angeles seit den frühen 70ern aktiv gewesen und sammelte reichlich Erfahrungen in Sachen Blues, Folk, Rock, Soul und Jazz. Daß er das alles blind beherrscht, spürt man immer wieder – etwa in „Victims Of Comfort“ oder „Anybody Seen My Girl“, beides stilistisch eher klassisches Singer/Songwritertum, oder in der Soul-Ballade „Don’t Try To Explain“. Als Sänger mit viel natürlichem Soul in der Stimme und phantasievoller Akustikgitarrist brilliert Mo‘ gleichermaßen – das Album wurde auch quasi sofort nach Veröffentlichung zum modernen Klassiker. Die Vinylpremiere von Pure Pleasure wurde nun endlich nachgefertigt! (1994/2008, Pressung aktuell)