Rezension

An drei aufeinanderfolgenden Abenden im August 2022 spielte der Saxophonist mit drei verschiedenen Formationen und wechselnden Gästen im Londoner Vortex-Club. So war am ersten Konzert (9.8.) Sängerin Liselotte Östblom beteiligt, am zweiten Abend spielte Vibraphonist Lewis Wright die eigentliche Hauptrolle. Wobei es überhaupt sehr angenehm zu hören ist, wie selbstverständlich Hitchcock seinen Mitmusikern Raum gibt. Es sind freilich auch wahre “Traum-Bands”, bestückt mit Stars der großartigen Londoner Szene wie Pianist Kit Downes, Trompeterin Alexandra Ridout und ihre Kollegen Mark Kavuma und James Copus (jede/r an einem anderen Abend), die Gitarristen Ant Law bzw. Rob Luft, die Bassisten Conor Chaplin, Rio Kai oder Orlando Le Fleming, am Schlagzeug Marc Michel, Jamie Murray oder James Maddren! Sie alle setzen Hitchcocks fantasievolle Kompositionen grandios in Szene. Deren stilistische Verortung gar nicht so einfach ist: Man kann sich zwar gelegentlich an die besten Passport-Momente erinnert fühlen, aber man mag das nicht Jazz Rock nennen: Eher Jazz mit dem Wissen um Rock. Was sich weniger spannend liest, als es hier klingt: Das Thema ist noch lange nicht ergründet, und so spannend und mitreißend wie hier klingt es nicht oft. (2023)