Rezension

Den auf “Other Arrangements” (2018) eingeschlagenen Weg geht der aus dem 5000 Seelen-Städtchen Purcell, Oklahoma, stammende Songwriter hier konsequent weiter: Die Bluegrass/Folk-Wurzeln sind schon noch spürbar, aber Millsap öffnet sich hier noch weiter für Blues, Rock, Pop und, vor allem, Soul. Konsequenterweise entschied er sich diesmal mit John Agnello für einen Rock-erfahrenen Produzenten. Agnello, der in der Vergangenheit Platten von Sonic Youth oder Kurt Vile betreute, sorgte für einen zwar schlanken, aber muskulösen Sound und ließ die meisten Songs von Millsap und seiner Band live im Studio aufnehmen. Daß der Mann derzeit zu den großen Americana-Songwritern zählt, weiß man schon länger; die Vielseitigkeit hier – von Akustik-Folk über Sly Stones Psychedelic-Soul und J.J. Cales Tulsa-Sound bis zu veritablen Rock-Stompern – aber ist neu. Wobei der Mann in jeder Umgebung absolut authentisch klingt, als habe er nie etwas anderes gemacht. Sein stärkstes Album bislang! (2021)