Wenn das Trio um den schwedischen Pianisten Martin Tingvall sein fünftes Studioalbum schlicht „Beat“ nennt, so muß man keine Rhythmus-Überbetonung oder gar Hektik befürchten. Der Beat hier ist eher wie ein Puls zu sehen, mal schneller wie in „Spöksteg“, mal ruhig wie in „Den Gamle Eken“, „Heligt“ oder dem Titelstück. Das Fließende, das den Charakter dieses Ensembles ausmacht, regiert auch hier; einzig im zentral angelegten „I Skuggorna“ zeigt das Trio, daß es im Zweifelsfall auch richtig rocken kann. Behutsam wird der Tingvall-Klangkosmos erweitert; Bassist Omar Rodriguez Calvo setzt vermehrt den Bogen ein, Drummer Jürgen Spiegel verwendet neben gängigem Percussion-Instrumentarium auch weniger gängiges wie Mülleimer oder Bilderrahmen, und Tingvalls Spiel ist noch ein wenig näher an der Neo-Klassik. Grundsätzlich aber ist der Tingvall-Sound auch auf diesem (abermals von ECM-„Haustonmeister“ Stefano Amerio hervorragend aufgenommenen) Album sofort identifizierbar – und das ist ja gewiß kein Fehler… (2014)