Rezension
Nach dem Solo-Piano-Intermezzo "Beethoven Blues" ist wieder ein Hauptwerk fällig. Wobei "Big Money" eigentlich gar nicht danach klingt. Die Mischung aus Blues, Gospel, Soul und R'n'B, in der der Sound von Field Recordings neben moderner Studiotechnik steht, wirkt wie aus dem Handgelenk geschüttelt und fühlt sich an wie eine Lieblings-Patchwork-Decke. Wie gut das eigentlich ist, merkt man erst nach und nach, bei oberflächlichem Hören vielleicht gar nicht. Aber irgendwie ergibt das alles ein Gesamtbild, passen der rumpelnde Klavier-Blues von "Lonely Avenue" (mit Randy Newman als Duett-Partner!) und der Edel-Soul von "Do It All Again" doch zusammen. "Big Money" hat nicht das Gewicht des Grammy-prämierten 2020er Großwerks "WE ARE", will es auch gar nicht haben. Schwächer ist es deswegen nicht. Obwohl es nur einen Jon Batiste zeigt, der Spaß am Musikmachen hat. Bei einem Musiker dieser Klasse reicht das manchmal. (2025)