Rezension
Wieder ein Album des Übergangs, das erst rückblickend als einer der diskographischen Wendepunkte erkannt wurde. Der Dance-Rock der 80er ist noch präsent, doch Bowie fand seine Lust am Experiment wieder, manifestiert u.a. in den Soli von Jazz-Trompeter Lester Bowie. Man findet zudem Hinweise auf die eigene Geschichte, seine Berlin-Phase ebenso wie die Ziggy Stardust-Ära (Mick Ronson gehört zum Personal!). Spannend sind u.a. einige Coverversionen: Eine Umdeutung des Cream-Klassikers „I Feel Free“, Scott Walkers „Nite Flights“, Morrisseys „I Know It’s Gonna Happen Someday“ und das aus dem Arabischen übersetzte „Don’t Let Me Down & Down“ von Tahra Mint Hembara, ein Fundstück aus der CD-Sammlung seiner neuen Partnerin Iman und als eine Art Hochzeitsgeschenk gedacht. Soviel wie auf diesem Album war auf den drei Vorgängern zusammen nicht passiert. (1992/2022)