Schon wieder wird allenthalben vom „neuen Hendrix“ gesprochen. Den es freilich ebensowenig jemals geben wird wie den „neuen Dylan“. Was Gary Clark allerdings ist, ist ein ausgezeichneter Gitarrist, ein guter bis sehr guter Songwriter und ein ausgezeichneter Sänger (was er den meisten Kollegen von einst und jetzt voraus hat). Vor allem aber ist er ein spannender Musiker, der sich der Blues-Tradition ebenso verpflichtet fühlt wie der Gegenwart und im psychedelischen Rock nicht weniger zu Hause ist als im Funk, im R’n’B und im Hip Hop, der seine stupende Virtuosität nicht permanent in den Vordergrund stellt und ein Gefühl dafür hat, wie lang ein Solo sein darf. Auf seinem Major-Debüt (nach vier selbstproduzierten Independent-Alben) begegnen sich Cream und Marvin Gaye, Al Green und Stevie Ray Vaughan, Prince und Chuck Berry – oder auch, im Titelsong in Form von Samples vereint, Albert King und Gil Scott-Heron. Von einem, der so nach allen Seiten offen ist, werden hoffentlich noch etliche aufregende Alben kommen…! (2013)